Unsere Darstellungen zu Sachthemen sind nachweisbasiert. Dieses Konzept sagt aus, dass einer Darstellung wissenschaftliche, wenn möglich empirische Ergebnisse zu Grunde liegen.
Ein Gang durch Buchhandlungen zeigt: Viele Sachthemen werden durch Erfahrungsberichte oder durch in der Praxis nicht wissenschaftlich geprüfte Theorien vertreten.
Das kann trotzdem gut sein, Betroffene können einiges aus den Erfahrungen anderer lernen, sie können sich darin wiederfinden und Mut schöpfen, mindestens in der Erkenntnis, nicht allein zu sein. Und Theorien stehen häufig am Anfang einer neuen Entwicklung.
Nachweisbasierte Literatur möchte allerdings nicht in erster Linie neue Theorien schaffen oder Erfahrungen Betroffener wiedergeben, sondern ein Thema aus dem vorhandenen, empirisch gewonnenen Wissen heraus darstellen.
Das heißt nicht, dass jede Aussage oder jede Übung nachweisbasierter Darstellung wissenschaftlich überprüft ist. Es besteht aber der Anspruch, dass alles soweit möglich aus wissenschaftlich geprüften Grundlagen heraus entwickelt wurde. Ein Beispiel: Der Verfasser hat Imaginationen zu psychologischen Themen, Geschichten zu Problemen von Kindern, Übungen zur Spannungsregulation veröffentlicht. Nicht jede einzelne Übung oder Geschichte muss empirisch überprüft sein – aber ihre Grundlage, die Wirkkraft von Imaginationen, Entspannungsübungen und Geschichten.
Zudem sollten nachweisbasierte Darstellungen von Autoren mit einer wissenschaftlichen Ausbildung stammen, da es ohne eine solche kaum möglich ist, Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit differenziert einzuschätzen und reflektiert weiterzugeben.
Die Bezeichnung „Nachweisbasierte Darstellung“ ist angelehnt an den Begriff „Evidenzbasierte Medizin“, möchte ihn aber etwas konkretisieren und erweitern.
Dr. Volker Friebel