Anwendungsfelder der Entspannung

Drei Zielrichtungen der Entspannung lassen sich ausmachen:

Intervention. Spezielle Probleme sollen gezielt beeinflusst werden. Das ist der therapeutische Ansatz ausgebildeter Psychotherapeuten.

Prävention. Die psychische und körperliche Gesundheit soll vorbeugend geschützt bzw. gestärkt werden. Das geschieht über Kurse von Bildungsinsti­tuten (VHS, kirchliche oder freie Träger, Krankenkassen), die sich an alle Menschen richten – natürlich auch an Menschen mit Problemen, doch ohne auf diese Probleme medizinisch oder psychotherapeutisch einzugehen.

Förderung als Grundkompetenz. Mit der Entspannungsfähigkeit soll eine grundlegende Fähigkeit des Menschen gefördert werden. Dies wendet sich an alle Menschen, also schon an Kinder ab dem Kindergartenalter, aber auch noch oder wieder an Erwachsene.

Die „klassischen“ westlichen Entspannungsverfahren, das Autogene Trai­ning und die Progressive Muskelentspannung, wurden als Methoden ärztli­cher bzw. psychologischer Intervention entwickelt. Deshalb liegen zu diesen Methoden zahlreiche wissenschaftliche Studien vor. Ihr Einsatz als Interventionsmethoden erfolgt in der Regel in Beratungsstellen, Kliniken oder in psychologischen bzw. psychotherapeutischen Praxen. Der Einsatz als Interventionsmethoden sollte nur von ausgebildeten Psychologen oder Ärzten oder psychotherapeutisch ausgebildeten Pädagogen erfolgen. Denn für eine psychologische Intervention ist deutlich mehr Wissen erforderlich, als die Kenntnis einer bestimmten Methode wie der Entspannung.

Autogenes Training und Progressive Muskelentspannung werden, wie die anderen vorgestellten Entspannungsweisen, außerdem präventiv einge­setzt sowie als Förderung von Grundkompetenzen verstanden. In diese Richtungen ist die Durchführung von Entspannung zu Hause, im Kinder­garten, in der Schule und in Form von Entspannungskursen an Volkshoch­schulen oder bei anderen Bildungseinrichtungen zu werten. Entspannung ist dabei für alle Menschen gedacht, nicht nur für Menschen mit Proble­men. Und grundsätzlich können alle Personen solche Kurse anleiten.